Rückkehr der Namen: Gedenken an die Opfer politischer Repressionen – 20. Oktober 2024

Ein typisches Merkmal von Putins Propaganda in Deutschland ist es, der deutschen politischen Grundordnung die Eigenschaften seines eigenen Regimes zuzuschreiben. Während der Corona-Pandemie war eines der zentralen Narrative, dass die Beschränkungen ausschließlich dazu dienten, die demokratischen Freiheiten einzuschränken, niemals aufgehoben würden und dass Deutschland somit unter der Herrschaft einer „Corona-Diktatur“ stehe.

Inzwischen wurden in Deutschland alle Beschränkungen aufgehoben, während sie in Russland nach wie vor zur Unterdrückung von Demonstrationen eingesetzt werden. Ein Beispiel dafür ist die Aktion „Rückkehr der Namen“. Seit 2007 gehen am 29. oder 30. Oktober Menschen in Russland auf die Straßen, um die Namen der Opfer politischer Repressionen in der Sowjetunion zu verlesen und ihrer zu gedenken. Diese Aktionen wurden von der Menschenrechtsorganisation Memorial organisiert. Auch in diesem Jahr, wie in den letzten Jahren, wurden diese Aktionen in Russland unter dem Vorwand von Corona-Beschränkungen verboten. Dennoch findet die Aktion inzwischen in Hunderten von Städten weltweit statt, in denen russische Staatsbürger:innen mehr Bürgerrechte genießen als in ihrem Heimatland.

In Dresden wird diese Aktion in diesem Jahr vom Verein Russischsprachige Demokratinnen und Demokraten e.V. organisiert. Sie findet am Sonntag, den 20. Oktober, um 14 Uhr vor den „Steinen des Anstoßes“ in der Nähe der Kreuzkirche statt. Dieses Mal werden auch die Namen der Opfer der DDR verlesen.

Zufälligerweise fällt die erste Aktion, die von unserem Verein organisiert wird, auf denselben Tag wie die letzte Demonstration der rechtsextremen Organisation Pegida, bei der häufig russische Fahnen zu sehen sind. Wir betrachten dies als einen symbolischen Wendepunkt auf unserem Weg zu dem Ziel, dass Russ:innen in Deutschland in erster Linie als überzeugte Befürworter der Demokratie wahrgenommen werden und nicht als Opfer von Putins Propaganda.

Wir laden alle ein, die gemeinsam mit uns die Opfer realer – nicht von Putins Propaganda erfundener – Diktaturen ehren wollen, und hoffen auf Ihre Unterstützung!